Abschiedsworte anlässlich der Trauerfeier für Gottfried Wiedemer

Abschiedsworte anlässlich der Trauerfeier für Gottfried Wiedemer

Badische Zeitung – Offenburg

Abschiedsworte anlässlich der Trauerfeier für Gottfried Wiedemer am 26.02.2021 in der Dreifaltigkeitskirche in Offenburg

Liebe Adelheid,
liebe Töchter von Gottfried mit ihren Familien,
liebe Angehörige,
liebe Trauergäste,

vor ein wenig mehr als 5 Wochen saßen Gottfried und ich bei uns in Breisach am sonntäglichen Kaffeetisch zusammen. Er machte einen Ausflug von der Reha und wir unterhielten uns angeregt über seine gesundheitlichen Fortschritte und fachsimpelten ein wenig über die zukünftigen Pläne unserer Jakobusgesellschaft.

Kurz danach infizierte er sich mit Covid-19, nach wenigen Tagen verlor er diesen Kampf gegen das Virus. Der irdische Pilgerweg fand sein Ende.
Neben der Trauer, die uns alle verbindet, empfinde ich eine tiefe Ohnmacht und das Gefühl der Hilflosigkeit dieser Pandemie gegenüber und manchmal auch Wut, weil sie uns eben der Menschen beraubt, die diesen Weg eigentlich noch nicht hätten gehen müssen.

All das hier zu würdigen, was er geleistet hat, würde den Rahmen sprengen. Das Wissen, dass Gottfried in die Arbeit unserer Gesellschaft mit eingebracht hat, können wir uns vielleicht aneignen, so wie manch andere Kompetenzen von ihm auch. Was aber unersetzbar für uns bleibt, ist der Mensch Gottfried Wiedemer, der unser Engagement und unsere Arbeit mit seiner offenen und humorvollen Lebensart unendlich bereicherte. Er war ein „Guter Mensch“ eine Bezeichnung, die nur wenige wirklich tragen dürften und er war ein geselliger Mensch, der gerne mit anderen Menschen zusammen war, feierte, disputierte, sich ihre Meinungen anhörte und seine Gedanken einbrachte. Er hatte Ideen und setzte sie vor allen Dingen auch um.

Wir werde diese, seine persönliche Art sich einzubringen in unserer „Badischen Jakobusgesellschaft“ vermissen aber wir werden sie immer wieder, wenn es möglich und notwendig ist, in unsere Erinnerung rufen und damit als sein Andenken bewahren.

Er und wir sind nicht verlassen und nicht allein.

Sein Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer und Wehmut.
Aber für alle die Glauben, dürfen wir auch Freude und Hoffnung in uns spüren.

Gottfrieds irdischer Weg lauf ist am Ziel angekommen, sein himmlischer Weg hat gerade erst begonnen.

Ich stelle mir vor, dass wir uns „irgendwann“ da oben wieder begegnen dürfen, er dann schon seine Erfahrungen mit dieser neuen Wegstrecke gemacht hat und mir und uns dann wieder als kompetenter und fröhlicher Führer den Weg weist, seine Witze erzählt und uns mit vielen Anekdoten bereichert.

Eine hoffnungsvolle Vorstellung.

Und auf eines dürfen wir ebenfalls hoffen. Gottfried ist für unsere Anliegen und Bitten vor Gott und dem heiligen Jakobus sicherlich ein großer Fürsprecher, an den wir uns wenden dürfen, er ist ihnen nahe.

Wir sind in der Trauer und in der Hoffnung mit dir liebe Adelheid, den Töchtern und deren Familien und allen Verwandten und Freunden ebenfalls verbunden.

Und wir verneigen uns ein letztes Mal vor dem Menschen Gottfried Wiedemer, der uns in Zukunft in anderer Art und Weise verbunden ist und begegnen wird.

Norbert Scheiwe, Präsident
26.02.2021